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Написал новость: Opanasenko
Die Ausstellung konzentriert sich auf den Kopf als Motiv in der Kunst
Ärger, Angst, Ekel - die Darstellung extremer psychologischer Zustände in den berühmten Charakterköpfen von Franz Xaver Messerschmidt ist bis heute ein faszinierendes Thema. Unter Verwendung dieser barocken Meisterwerke als Sprungbrett konzentriert sich die Ausstellung auf den Kopf als Motiv der Kunst. Wie sieht „Kopfarbeit“ in den Werken von Tony Oursler, Douglas Gordon, Arnulf Rainer, Maria Lassnig und Bruce Nauman aus? Und in Zeiten von "Face" -Büchern, Selfies und den Wahnvorstellungen der Schönheit, was sind die dauerhaften Qualitäten des Gesichts abgesehen von seiner bloßen Oberfläche?
Auf den ersten Blick erscheinen die barocken Skulpturen von Messerschmidt durch ihren analytischen Realismus. Sie gehören zu den Highlights der Belvedere-Kollektion. Die in einem multimedialen Dialog mit zehn zeitgenössischen künstlerischen Positionen arrangierten Büsten befinden sich in einer vielseitigen Ausstellungsumgebung. Die ausgestellten künstlerischen Medien reichen von Malerei und Skulptur bis zu Film, Video und Fotografie. Die Ausstellungsstruktur stellt Character Heads in den Mittelpunkt: Eine Wand zeigt neun von ihnen, die anderen sind über den gesamten Raum verteilt. Der Titel "Talking Heads" bezieht sich auf die enge Verbindung zwischen Kopf / Gehirn, Sprache und Bild. Die Ausstellung im Belvedere wirft kategorische Fragen zu Psyche, Wahrnehmung und (Selbst-) Reflexion auf. Es geht um die Darstellung von Verzerrungen, Transformationen und Bewegungen des Geistes über die bloße Oberfläche des Gesichts hinaus.
Der Kopf als Motiv
Der Kopf ist der obere Teil unseres Körpers. Es dient als Verwaltungszentrum eines Menschen, in dem Reize, Emotionen und Meinungen verarbeitet und die Aktivitäten des übrigen Körpers kontrolliert werden.
Franz Xaver Messerschmidts "Kopfstücke", insgesamt etwa 69 Jahre alt und später als "Charakterköpfe" bekannt, entstanden in den Jahren 1770/71 bis 1783 praktisch zu Beginn der Moderne. Es war kein Zufall, dass sie zur Zeit der aufkeimenden Aufklärung gemacht wurden, als der Mensch anfing, über sich und die Frage nachzudenken. Die Büsten repräsentieren Emotionen zu einer fast karikativen Übertreibung. In der Belvedere-Sammlung befinden sich heute 16 der berühmten Skulpturen des Künstlers, von denen 12 in der Ausstellung zu sehen sind. Nebeneinander stehen "Brain Works" des 20. und 21. Jahrhunderts.
Die Ausstellung veranschaulicht die Art von Themen in der heutigen Kunst, die durch Arbeiten auf dem eigenen oder einem anderen Kopf erforscht werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der „dunklen Seite“ der Selbstdarstellung und der Darstellung einer anderen. Die Künstler stehen in direktem und indirektem Dialog mit Messerschmidt. Arnulf Rainer und heute Mara Mattuschka beziehen oder überarbeiten die Messerschmidt-Köpfe zu konkreten Bedingungen. Neben ihnen werden andere originelle Ansätze mit dem Kopf als Motiv dargestellt. Zum Beispiel Lutz Mommartz, der in seinem filmischen Portrait der Kunstikone Joseph Beuys an der Frage der Selbstwahrnehmung und der der anderen arbeitet. Eine weitere Dichotomie, die Anna Artaker und Arnulf Rainer in Form von Totenmasken zeigen, ist die gleichzeitige An- und Abwesenheit des Menschen. Miriam Cahn reflektiert mit ihren radikalen Kopfbildern den Einfluss gewalttätiger Vorfälle in unserer heutigen Zeit. Tony Oursler setzt mit seinen eher humorvollen Kopfprojektionen das gesprochene und geschriebene Wort als menschliche und theatralische Ausdrucksformen. Douglas Gordon und Bruce Nauman arbeiten in ihren konzeptionellen und radikalen Videoarbeiten mit ihren eigenen Köpfen.
In Anbetracht der aktuellen visuellen Dominanz des Gesichts selbst in unserer Gesellschaft legt diese Ausstellung auffallend nahe, dass wir nur durch die Errungenschaften des Gehirns zu denkenden, sprechenden und anspruchsvollen Individuen werden. Der Kopf ist Teil des menschlichen Organismus und als solches mehrdimensional in seiner Ausgabe. Die Ausstellung trennt also bewusst Gesicht und Kopf als Motive und präsentiert zeitgenössische Versionen von „sprechenden Köpfen“.
Zu sehen sind neben den 12 Ausschnitten aus Character Heads von Franz Xaver Messerschmidt rund 50 Werke von Anna Artaker, Miriam Cahn, Douglas Gordon, Kurt Kren, Maria Lassnig, Mara Mattuschka, Lutz Mommartz, Bruce Nauman, Tony Oursler und Arnulf Rainer
ВВЕРХ
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